Das aktuelle Atradius-Zahlungsmoralbarometer hat asiatische Unternehmen zur Zahlungsmoral ihrer Geschäftskunden befragt.

Demzufolge rechnen 70 % der befragten Unternehmen in Asien in den kommenden Monaten mit einer anziehenden Nachfrage und legen daher einen stärkeren Fokus auf die Zahlungsherausforderungen, die sich aus dem B2B-Geschäft ergeben.

Während die Prognosen für den Welthandel 2024 von einem Wachstum von etwas mehr als 3 % ausgehen, könnte das Wachstumstempo in Asien gedämpft bleiben und möglicherweise nicht so robust ausfallen wie in den Vorjahren. Ein Wachstumshemmer ist der verhaltene Export aufgrund der schwächeren Nachfrage aus den wichtigsten Exportmärkten Asiens, wie den USA und der Europäischen Union. Diese Situation wird sich voraussichtlich kurzfristig auch nicht ändern, was wiederum die Widerstandsfähigkeit der asiatischen Volkswirtschaften in diesem Jahr schwächen könnte.

Deutlich wird das z.B. schon beim Rückgang des B2B-Handels auf Kredit bei allen befragten Unternehmen um durchschnittlichen 6 % im vergangenen Jahr. In den einzelnen Märkten ist dieser Rückgang jedoch unterschiedlich ausgefallen. So verzeichneten Taiwan und Singapur signifikante Rückgänge, während China und Vietnam einen Anstieg der B2B-Verkäufe auf Kredit verzeichneten.

Beim Blick in die Zukunft sind asiatische Unternehmen hinsichtlich ihrer Wachstumsaussichten jedoch deutlich optimistischer. Das zeigen die Umfrageergebnisse für Unternehmen in China, Hongkong, Indonesien, Indien, Japan, Singapur, Taiwan und Vietnam in der aktuellen Befragung. Die Umfrage hat ergeben, dass rund 70 % der asiatischen Unternehmen in den kommenden Monaten eine steigende Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen erwarten.

Die Umfrage zeigt nicht nur, dass die Unternehmen in Asien optimistisch in die Zukunft blicken, sondern auch, dass sie sich den Herausforderungen stellen, die sich aus der Verschlechterung der B2B-Zahlungspraktiken ergeben, und die die Schwachstellen der Weltwirtschaft und des Weltmarkts widerspiegeln.

Obwohl sich der Status der einzelnen Märkte voneinander unterscheidet, legen die meisten asiatischen Unternehmen große Aufmerksamkeit auf die Sicherung eines starken Cash-Flows und der Liquidität. In verschiedenen asiatischen Volkswirtschaften, insbesondere in China, Japan und Indien, sind bereits wirksame Maßnahmen zur Minderung von Cashflow-Risiken erkennbar.

Mehr als 50 % der befragten Unternehmen in der Region antworteten, dass sie in den letzten 12 Monaten ihre Anstrengungen zum Einzug überfälliger B2B-Forderungen verstärkt haben. Eine Strategie, die in jedem Markt durch spezifische Maßnahmen im Rahmen des Kreditrisiko-Managements ergänzt wird. Diese Bemühungen zeigten positive Auswirkungen: Die verspäteten Zahlungen gingen im vergangenen Jahr in Asien um 12 % zurück und betreffen nun 44 % aller in Rechnung gestellten B2B-Umsätze. Auch die Forderungsausfälle gingen leicht zurück und betrafen 5 % aller fakturierten B2B-Umsätze.

Unternehmen in Vietnam, Singapur und China berichten über Verbesserungen im Management von Zahlungsüberfälligkeiten.

Die Umfrage unterstreicht somit die Anpassungsfähigkeit asiatischer Unternehmen an die aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen und betont die Bedeutung einer gründlichen Risikobewertung beim Handel auf Kredit mit B2B-Kunden.

Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius, erklärt: „Der flexible Einsatz des Kreditmanagements von asiatischen Unternehmen, von denen 47 % der befragten Unternehmen eine Warenkreditversicherung haben, ermöglicht es ihnen, Chancen in einem wachsenden Markt zu nutzen und sich gleichzeitig gegen potenzielle Bonitätsrisiken im B2B-Handelsgeschäft abzusichern. Ihre Integration einer Warenkreditversicherung in ihr Risikomanagement unterstreicht ihre Widerstandsfähigkeit, ihren zukunftsorientierten Ansatz für den Geschäftsbetrieb sowie ihre Reduzierung von Cashflow-Risiken.“