Aus dem AHV NRW Magazin: Europa verstehen – sprachlich und kulturell
Europa verstehen
sprachlich und kulturell
Text: Björn Bosch und Jan Sahm
Immer mehr bestimmen Globalisierung und Internationalisierung die Arbeitsabläufe in der Wirtschaft. Um sich sicher auf dem internationalen Parkett zu bewegen, sind unterschiedliche Fähigkeiten und Qualifikationen notwendig. Ein starkes interkulturelles Verständnis sowie ein sicherer Umgang mit Fremdsprachen sind neben dem fachlichen Wissen notwendig. Das Walter-Eucken-Berufskolleg hat sich seit Jahren dafür eingesetzt, Fach- und Personalkompetenz im Hinblick auf die internationale Beschäftigungsfähigkeit zu fördern und somit die Qualität der Ausbildung zu steigern.
Im Laufe der letzten Jahre ist daher eine Vielzahl von Angeboten entstanden. Das Konzept europäischer und auch internationaler Projekte setzt hierbei auf drei zentrale Bausteine.
Fremdsprachen als Fundament
Der erste Baustein ist die sichere Kommunikation in der Fremdsprache. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, neben Englisch, auch Spanisch oder Französisch als zweite Fremdsprache am Walter-Eucken-Berufskolleg zu belegen.
Das KMK-Zertifikat Englisch bietet die Möglichkeit nach erfolgreich absolvierter Prüfung ein Zusatzzertifikat zu erwerben, welches die Vertiefung fachlicher Sprachausbildung gesondert bescheinigt. In Kooperation mit dem Cork English College in Irland können die Auszubildenden zudem ein dreiwöchiges Intensivtraining absolvieren, das den Fokus auf die Vermittlung von fachspezifischem Vokabular legt und mit einem Sprachzertifikat abschließt. In Kooperation mit dem International Formation Center in Madrid bietet das Walter-Eucken-Berufskolleg ein dreiwöchiges spanisches Sprachprogramm in Madrid an. Das Programm umfasst Schulunterricht, Freizeitaktivitäten und Unterbringung in Gastfamilien und schließt mit dem Zertifikat „Kaufmann International Spanien“ ab.
Praktika im Ausland zur Erlangung von Auslandserfahrung
Das Walter-Eucken-Berufskolleg ermöglicht es den Auszubildenden, während ihrer dreiwöchigen Ausbildung in europäischen Unternehmen tätig zu sein. So waren bisher Auszubildende beispielsweise in Finnland, Frankreich, den Niederlanden oder Spanien. Die vor Ort gesammelten Erfahrungen waren durchweg positiv. Die Rückmeldungen der aufnehmenden Unternehmen zeigten, dass die Auszubildenden sich rasch in die Unternehmen integriert hatten und durch ihre duale Ausbildung viele Aufgaben übernehmen konnten, die von heimischen Auszubildenden nicht erledigt werden konnten.
Internationale Unterrichtsprojekte
Projekte, die europäische und internationale Partner einbeziehen, bilden den dritten Baustein. eTwinning ist ein Netzwerk für Schulen in Europa, das internetgestützte Schulpartnerschaften ermöglicht. Es werden Projekte zwischen zwei oder mehreren europäischen Schulen vereinbart, in deren Verlauf Auszubildende digital gemeinsam an Aufgaben arbeiten und sich austauschen.
Das Walter-Eucken-Berufskolleg ist zudem Mitglied von Netinvet. Ziel des Netzwerks ist die Vermittlung von Praktika, Unterrichtsinhalten zwischen verschiedenen europäischen Schulen auszutauschen und gemeinsam Unterrichtsprojekte mit mehreren Schulen durchzuführen. Die Ler(n)ende Euregio ermöglicht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von deutschen und niederländischen Auszubildenden. Die Ergebnisse der Projektarbeit in Kalkar werden vor einer fachkundigen Jurypräsentiert und die Gewinner anschließend ausgezeichnet. Weitere Projekte sind Kooperationen mit der Fachhochschule Oberösterreich und der National University of Singapore. Näheres hierzu finden Sie in einem weiteren Artikel in diesem Magazin.
Erfahrungsbericht von Ehad Morina (Firma Wacom) zum Sprachlehrgang in Madrid (Spanien)
Im April 2023 habe ich gemeinsam mit meinem Spanischkurs den Zertifikatskurs in Madrid erfolgreich absolviert. Wir haben das „Diploma Acreditativo“ des International Formation Center (IFC) erhalten.
Wir alle haben unsere Spanischkenntnisse nicht nur verbessert, sondern auch angewendet – und zwar mit Einheimischen. Von Tag zu Tag habe ich gemerkt, wie sich mein Spanisch verbessert – und das sollte ja auch primär das Ziel dieses Kurses sein! Aber ich hätte nie gedacht, dass ich so viel Spaß in diesen drei Wochen haben würde! Die Kombination aus spanischer Kultur, den Menschen vor Ort, dem Wetter, der wunderschönen Stadt und dem spanischen Leben hat diese Zeit für mich so atemberaubend gemacht.
Vom IFC kann ich nur in den höchsten Tönen schwärmen. Die Lehrkräfte sind nicht nur äußerst fähig und kompetent, sondern auch noch richtig nett. Nach der Schule haben wir oft etwas vom IFC mitgemacht, zum Beispiel sind wir ins Museum gegangen oder in den Parque de El Retiro.
Erfahrungsbericht von Drita Krasniqi (Firma Primax) zum Sprachlehrgang in Cork (Irland)
Im September letzten Jahres bin ich über das schulische Erasmus-Programm für drei Wochen nach Cork in Irland geflogen. Im College durften wir ausschließlich Englisch sprechen und mussten uns auch untereinander in dieser Sprache unterhalten. Es wurde umfassend Grammatik wiederholt, auf individuelle Bedürfnisse und Sprachniveaus eingegangen und spielerisch Business-Englisch vermittelt.
Nach den langen Tagen im College unternahmen wir häufig Ausflüge in die malerische Natur Irlands und konnten dabei unsere neu erworbenen Sprachkenntnisse im Gespräch mit Einheimischen erproben. Eine Aufgabe während des Kurses bestand darin, innerhalb von drei Wochen ein eigenes Unternehmen mit allen Strategien, Werbemaßnahmen und Produkten zu entwickeln. Diese Arbeit präsentierten wir am Ende der drei Wochen. Ich würde eine solche Sprachreise während der Ausbildung jederzeit wieder machen. ◀
Björn Bosch
Oberstudienrat
Kommissarischer Abteilungsleiter Spedition und Logistik
Bildungsgangleiter Fachschule für Wirtschaft – Schwerpunkt Logistik
Walter-Eucken-Berufskolleg
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Dieser Artikel ist auch im AHV NRW Magazin 2024 zu finden oder Sie können den Artikel hier als PDF herunterladen: