Thema des Monats Oktober 2025
der Herbst bringt nicht nur kühlere Temperaturen, sondern auch Neuerungen, die den Außenhandel in den kommenden Monaten spürbar prägen werden. Auf EU-Ebene laufen mehrere Regulierungsprozesse parallel — von umfassenden Nachhaltigkeitsvorgaben über Berichtspflichten bis hin zu einer grundlegenden Reform des Unionszollkodex (UZK). Für uns Außenhändler, vereint im Außenhandelsverband Nordrhein-Westfalen (AHV NRW), heißt das: Compliance-Komplexität steigt, Planungssicherheit bleibt möglich — wenn man jetzt handelt und die vier tragenden Säulen unserer Verbandstätigkeit nutzt: Unternehmensnetzwerk, Know-how-Transfer, Nachwuchsförderung und Interessenvertretung.
Im Bereich der Interessenvertretung gibt es Lichtblicke: Die Entwaldungsverordnung (EUDR) wird zwar erneut um ein Jahr verschoben, bleibt jedoch im Kern ein massiver Eingriff in globale Lieferketten. Somit wird mehr Zeit für die betriebliche Umsetzung geschaffen, aber mehr nicht. Die EUDR muss inhaltlich nachgebessert werden. Unpraktikable Dokumentationspflichten und damit verbundene administrative Belastungen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes.
Gleiches gilt für CBAM. Als Teil des sogenannten Omnibus-I-Legislativpakets wurde das Regelwerk vereinfacht. Die Änderungsverordnung zielt darauf ab, die Einhaltung des CBAM zu vereinfachen und kosteneffizient zu verbessern. Hauptziel ist es, den Regulierungs- und Verwaltungsaufwand sowie die Befolgungskosten für EU-Unternehmen, insbesondere KMU, zu verringern. Ob das gelingt, wird sich zeigen. Zweifel sind angebracht, zumal die EU-Kommission plant, den Warenkreis zu erweitern.
Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr unternehmerische Freiheiten, um mit Innovationen neue Märkte zu erschließen. Die EU muss wieder „Fit for Trade“ gemacht werden, so wie wir es erfolgreich im Bereich der Nachwuchsförderung / Vermittlung von Grundlagenwissen praktizieren. Beim „Fit for Trade Seminar“ am 23.09.2025 zum Thema Exportkontrolle in der Auftragsbearbeitung konnten viele praktische Fragen zur betrieblichen Umsetzung der Exportkontrolle beantwortet werden, verknüpft mit zahlreichen Handlungsempfehlungen.
Blicken wir optimistisch nach vorne und bewahren auch Sie einen kühlen Kopf. Auch im letzten Quartal dieses Jahres helfen wir Ihnen beim Meistern der vor uns liegenden Herausforderungen.
Wir wünschen Ihnen eine interessante und anregende Lektüre der Oktober-Ausgabe.
Axel Hebmüller, Vorsitzender Andreas Mühlberg, Geschäftsführer


