Thema des Monats Juni 2025
Die wiederholte Ankündigung und teils ebenso rasche Rücknahme neuer US-Strafzölle gleicht einer handelspolitischen Achterbahnfahrt. Aus dem Kreis unserer Mitglieder erreichen uns vermehrt Berichte über erhebliche Schwierigkeiten bei der zolltechnischen Abwicklung in den Vereinigten Staaten. Auch der US-Zoll selbst steht sichtlich unter Druck, die häufigen Änderungen in die eigenen Abläufe zu integrieren. Mit dem Ergebnis, dass viele Prozesse ins Stocken geraten. Die Verunsicherung ist auf beiden Seiten des Atlantiks spürbar. Klar ist: Die America First Trade Policy wird von der US-Administration mit Nachdruck verfolgt. Die deutsche und europäische Wirtschaft muss sich auf diese Realität einstellen. Eine Kurskorrektur seitens Trump kann nur der Markt selbst bewirken, indem sich u.a. die Erkenntnis durchsetzt, dass bestimmte Vorprodukte, wie etwa im Stahlbereich, schlichtweg nicht in den USA hergestellt werden können und daher importiert werden müssen.
Auch die EU steht unter Druck. Eine Eskalation hin zu einer gegenseitigen Zollspirale wäre für alle Beteiligten schädlich und konterkariert die dringend nötige Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die EU-Kommission bemüht sich, mit sogenannten Omnibus-Paketen etwas mehr Pragmatismus in die Nachhaltigkeitsregulierung zu bringen. Die Einführung einer Freigrenze von 50 Tonnen im Rahmen des CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) ist ein erster Schritt in die richtige Richtung – doch es muss mehr geschehen, und das zügig. Gleiches gilt für die lange überfällige Umsetzung einer zukunftsfähigen Binnenmarktstrategie.
Mit dieser Juni-Ausgabe unseres Newsletters sowie unseren Beiträgen auf der Website und in den sozialen Medien geben wir Ihnen wie gewohnt einen fundierten Einblick in unsere Arbeit und unser Netzwerk.
Mit besten Grüßen
Ihr
Außenhandelsverband Nordrhein-Westfalen e. V. (AHV NRW)
Axel Hebmüller Andreas Mühlberg
Vorsitzender Geschäftsführer