Ganz im Zeichen der Diversifizierung von Lieferketten stand die 17. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (AKP) in Singapur. Nach drei Tagen intensiver Diskussionen um die Aufstellung der deutschen Wirtschaft im Asien-Pazifik-Raum, um dringend benötigte Freihandelsabkommen aber auch Themen wie dem russischen Krieg in der Ukraine, Digitalisierung und Nachhaltigkeit endet die APK in Singapur. Die über 650 Gäste erlebten neben den vielfältigen Panels die Eröffnungsreden von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Vize-Kanzler und Bundesminister Dr. Robert Habeck.

Als roter Faden durch die Diskussionen an diesen zwei Tagen zog sich die Erkenntnis, dass Deglobalisierung keine Option für die Zukunft ist, wenn Deutschland seinen Lebensstandard ansatzweise halten möchte. Diversifizierung darf nicht bedeuten, sich voneinander zu entkoppeln. Vielmehr benötigen wir ein stärkeres politisches Engagement mit der asiatisch-pazifischen Region. Es muss gemeinsame Aufgabe sein, die Globalisierung gegen Attacken zu verteidigen. Erfreulich deutlich unterstrich Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Rede diese Ziele. Die Teilnehmer waren sich mit den asiatischen Partnern einig, dass eine neue Blockbildung zwischen China und den USA verhindert werden muss. China ist nicht nur für Deutschland, sondern für alle asiatischen Staaten der wichtigste Handelspartner. Der stellvertretende Premierminister Singapurs, Lawrence Wong, brachte es wie folgt auf den Punkt: “Key to peace and stability is a stable relationship between the US and China. We must find a way to coexist. “

Das Panel „Global Supply Chains: Redistribution as Key to Resilience“ wurde geleitet von BGA-Vizepräsidenten und Vorsitzenden des Bundesverbands des Deutschen Exporthandels (BDEx), Fritz von der Schulenburg. Gemeinsam mit dem CEO von Bosch, Dr. Stefan Hartung, dem Präsidenten von Airbus für Asien-Pazifik, Anand Stanley, und dem CEO des srilankischen Unternehmens DIMA diskutierten die Teilnehmer über nachhaltige Lösungen, die globale Lieferketten sichern können. Nachhaltige Lösungen für stabile Lieferketten sind notwendiger denn je, wie die Belastungen durch Krieg und Pandemie in den letzten Jahren gezeigt haben. Hinzu gekommen sind viele weitere Herausforderungen wie geopolitische Spannungen, Produktionsverknappungen durch Energiepreise aber auch Handelsbarrieren.

Die Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) ist die führende Konferenz in der Region für Unternehmenslenkerinnen und -lenker, Führungskräfte und Regierungsvertreterinnen und -vertreter. Nach vierjähriger, Corona-bedingten Pause, trafen sich dieses Jahr in Singapur nun wieder vom 13. bis 14. November Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und dem asiatisch-pazifischen Raum. Ziel der Konferenz ist es, eine Plattform zur Vertiefung des Dialogs über aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen in Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum zu bieten sowie persönliche und wirtschaftliche Beziehungen aufzubauen und zu stärken.

Der APA ist eine Gemeinschaftsinitiative der Trägerverbände BGA, BDI, DIHK, OAV und Bankenverband und bündelt die wirtschaftspolitischen Anliegen der deutschen Wirtschaft mit Interessen in der Region. Der APA setzt Akzente bei wichtigen wirtschaftlichen Zukunftsthemen der Zusammenarbeit mit der Region Asien-Pazifik und begleitet hochrangige wirtschaftspolitische Gespräche bei Besuchen asiatischer Regierungsvertreter in Deutschland und bei Auslandsreisen der Bundesregierung. Eine der zentralen Veranstaltungen ist die gemeinsam mit den AHKs und dem BMWK regelmäßig an einem Standort in der Region organisierte Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft.  [Gregor Wolf]

Quelle:
BGA/ Direkt aus Berlin vom 17.11.2022