NRW-Binnenschifffahrt: Güterumschlag nimmt 2024 wieder zu

Aktualisiert: 21.03.20252,9 min. Lesezeit

(IT.NRW) Bei rund 28 Prozent der beförderten Tonnage handelte es sich um Gefahrgut. Der Containerumschlag verzeichnete mit einem Plus von 6,7 Prozent einen Anstieg.

In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen sind im Jahr 2024 insgesamt 99,8 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag der Güterumschlag der Binnenschiffe damit um 1,8 Prozent über dem Ergebnis des Jahres 2023. Damit verzeichnet die Binnenschifffahrt in NRW seit 2021 erstmals wieder eine Zunahme beim Güterumschlag.

Güterumschlag und Anzahl der Schiffe im Dezember 2024 am niedrigsten
Im Jahresverlaufs 2024 gab es den höchsten Güterumschlag im Juli mit 8,8 Millionen Tonnen; die meisten Schiffe (5 916) haben im August Güter in den NRW-Häfen verladen. Im Dezember war sowohl der Güterumschlag (7,8 Millionen Tonnen) als auch die Anzahl der Schiffe (5 123) am geringsten.

Am häufigsten wurden in NRW Erze, Steine und Erden umgeschlagen
Der Großteil der umgeschlagenen Güter stammten im Jahr 2024 aus folgenden vier Güterabteilungen: 28,3 Millionen Tonnen waren Erze, Steine und Erden (−1,9 Prozent), 21,5 Millionen Tonnen Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (+10,4 Prozent), 11,5 Millionen Tonnen Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (−11,5 Prozent) und 10,8 Millionen Tonnen chemische Erzeugnisse (+6,7 Prozent).

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, wurden 28,2 Millionen Tonnen Gefahrgut, z. B. Flüssige Mineralölerzeugnisse transportiert; das waren 8,1 Prozent mehr als 2023. Dabei handelte es sich um gut ein Viertel (28,3 Prozent) der insgesamt beförderten Tonnage.

Drei Viertel der beförderten Güter wurden in Rheinhäfen umgeschlagen
Die bedeutendste Binnenwasserstraße in NRW ist der Rhein. Über drei Viertel (76,0 Prozent) der von Januar bis Dezember 2024 beförderten Güter wurden in den Häfen an dieser Wasserstraße umgeschlagen. Auf den Plätzen zwei und drei rangierten das Westdeutsche Kanalgebiet (22,2 Prozent) und der Mittellandkanal (1,6 Prozent). Das Schlusslicht bildete das Wesergebiet mit einem Anteil von 0,2 Prozent.

Je nach Wasserstraße wurden schwerpunktmäßig unterschiedliche Güter umgeschlagen: Auf dem Rhein und dem Mittellandkanal waren es am häufigsten Erze, Steine und Erden (35,2 Prozent aller auf dem Rhein bzw. 23,8 Prozent aller auf dem Mittellandkanal beförderten Güter) sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (15,6 Prozent bzw. 24,6 Prozent). Auf Binnenschifffen im Westdeutschen Kanalgebiet wurden vor allem Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (16,5 Prozent) sowie Chemische Erzeugnisse (15,7 Prozent) tranportiert. Auf der Weser überwogen landwirtschaftiche Erzeugnisse mit 46,8 Prozent sowie Kohle, rohes Erdöl und Erdgas mit 28,5 Prozent.

Der Containerumschlag war um 6,7 Prozent höher als 2023
Im Jahr 2024 wurden von allen in den NRW-Binnenhäfen umgeschlagenen Gütern etwa 926 600 TEU in insgesamt 571 900 Containern verschifft. Das waren 6,7 Prozent mehr Container als im Vorjahr. Bei über der Hälfte der Container handelte es sich um 40-Fuß Container (52,0 Prozent); gefolgt von 20-Fuß Containern (34,3 Prozent). Dabei wurden rund 445 700 TEU empfangen und 480 900 TEU versendet.

In NRW wurde der Großteil der Container (94,4 Prozent) auf dem Rhein transportiert. 4,6 Prozent aller Container wurden im Westdeutschen Kanalgebiet und 1,0 Prozent im Mittellandkanalgebiet verschifft. Auf der Weser wurden keine Container transportiert.

Methodische Hinweise
Die beförderte Menge in Containern wird in sog. TEU (Twenty-Foot Equivalent Unit) gemessen. Ein TEU entspricht einem ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch ist.

Ab sofort stehen monatliche sowie jährliche Ergebnisse für ausgewählte Häfen in NRW in der Landesdatenbank NRW unter https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/statistic/46321#abreadcrumb
zum Abruf bereit. Damit wird der Statistische Bericht „Binnenschifffahrt in NRW” abgelöst. (IT.NRW)

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