Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat in seiner Pressemitteilung vom 14.12.2022 seine Prognose zur Konjunktur veröffentlicht:

„Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession. Nachdem das reale BIP im Jahr 2022 um mehr als 1 ½ % gewachsen ist, wird die Wirtschaftsleistung (BIP) im Jahr 2023 um ¾ % sinken, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Die deutsche Wirtschaft musste sich in den vergangenen Monaten mit vielen Herausforderungen auseinandersetzen: Steigende Preise, ein drohender Gasmangel und der Krieg Russlands in der Ukraine belasten Verbraucher und Unternehmen.

Die Ergebnisse der IW-Konjunkturprognose im Detail:

  • Die Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr nur noch um 2 % zulegen. Vor allem die Energieversorgung bleibt unsicher, zudem drohen wieder Produktionsausfälle. Nach wie vor sind Lieferketten gestört.
  • Anders als in der Industrie und dem Dienstleistungssektor verschärft sich die Rezession im Bausektor weiter. Fehlende Materialien und Fachkräfte sowie die steigenden Bauzinsen belasten die Branche.
  • Als Konjunkturstütze erwies sich bisher der private Konsum. Das dürfte sich ändern, die IW-Konjunkturforscher gehen im kommenden Jahr von einem Rückgang in Höhe von 1 ½ % im Vergleich zu 2022 aus.
  • Immerhin der Arbeitsmarkt zeigt sich noch robust: Die Arbeitslosenquote beträgt im laufenden Jahr (2022) 5,3 %. Für das kommende Jahr wird ein leichter Anstieg auf 5,4 % erwartet.

Für das neue Jahr bedeutet das: Deutschland steht vor einer neuen Rezession. Allerdings deuten die Zahlen nicht auf einen Konjunktureinbruch in dem Ausmaß hin, wie es ihn in der Corona-Pandemie oder in der Finanzmarktkrise 2008 gab.“

Quelle:
IW-Pressemitteilung vom 14.12.2022