Michael Huber-Saffer, Partner bei der mit der Durchführung des Außenwirtschaftsförderinstruments Investitionsgarantien beauftragten PricewaterhouseCoopers WPG GmbH, Hamburg, berichtete im Interministeriellen Ausschuss für Exortkreditgarantien (IMA) im April 2022 über Entwicklungen bei den Investitionsgarantien, mit denen seit Jahrzehnten deutsche Direktinvestitionen im Ausland gegen politische Risiken abgesichert werden.
Im Jahr 2021 hat sich das Deckungsvolumen bei den Investitionsgarantien nahezu verdreifacht: Trotz Corona lag das Neugarantievolumen mit 2,6 Mrd. Euro erneut über dem Vorjahresniveau (2020: 0,9 Mrd. Euro). Insgesamt zeigten die vielen Erstanträge aus dem Jahr 2021, dass die Offenheit des Instrumentes sowie das Krisenmanagement momentan im Trend lägen. „Der Mittelständler hat das Instrument neu entdeckt“, sagte Huber-Saffer im IMA mit Blick auf die hohen Zuwachsraten.
Starke Nachfrage für Projekte in China
Das Deckungsvolumen entfiel in 2021 mit deutlichem Abstand auf Investitionen in China in Höhe von 2,2 Mrd. Euro, gefolgt von Argentinien, Malaysia, Südafrika und Indien. Diese Länder stellten die Top-5-Staaten hinsichtlich genehmigter Anträge dar. Dabei konnten erstmals nach längerer Zeit wieder Investitionsgarantien für Argentinien und Südafrika übernommen werden. Bei den Branchen lägen die Schwerpunkte auf der chemischen und pharmazeutischen Industrie, den Finanzdienstleistungen und der Baustoffindustrie.
Bei Neuanträgen sei Russland 2021 seit langer Zeit nicht mehr unter den Top-5-Staaten vertreten. Im Bestandsgeschäft zum Stichtag 31.12.2021 rangierten Russland und die Ukraine noch unter den Top-10-Staaten.
Erfolgreiches Krisenmanagement der Bundesregierung
Auch im Jahr 2021 hatte sich die Bundesregierung wieder sehr engagiert und erfolgreich für den Fortbestand einiger in Schieflage geratener Projekte eingesetzt. In 19 von 20 Problemfällen konnten in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung diplomatische Lösungen gefunden werden.
Quelle:
AGA-Report Nr. 328 / Ausgabe April 2022
Exportkreditgarantien der Bundesrepublik Deutschland