Bericht der Mitgliederversammlung 2025 des Außenhandelsverbandes Nordrhein-Westfalen AHV NRW e.V.
Der Außenhandelsverband Nordrhein-Westfalen AHV NRW lud erneut zur jährlichen Mitgliederversammlung in den Industrieclub Düsseldorf.
Über ein erfolgreiches Geschäftsjahr informierten der 1. Vorsitzende Axel Hebmüller, Geschäftsführer der Hebmüller GROUP und AHV NRW Geschäftsführer Andreas Mühlberg in seinem Tätigkeitsbericht.
Von den Vorteilen einer Mitgliedschaft profitieren sowohl die Unternehmensleitung als auch die Fach- und Führungsebene. So nutzen auch in diesem Jahr die Mitglieder die Möglichkeiten sich intensiv und kompetent auszutauschen.
Der AHV NRW, Teil der Unternehmerschaft Düsseldorf und Sprachrohr exportorientierter Unternehmen, hatte ein breites Fachpublikum eingeladen – von Geschäftsführungen über Führungskräfte bis hin zu Nachwuchstalenten.
Die Lebendigkeit innerhalb des Außenhandelsverbandes wurde mit der Vorstellung neuer Mitgliedsunternehmen unterstrichen. Kurze Company Pitches dienten der Versammlung als Orientierung. Auch der Vermarktungsstart für den 11. Jahrgang des AHV NRW Magazin 2026 fand Platz im vielschichtigen Versammlungsprogramm.
Höhepunkt des Nachmittags war der Vortrag von Dr. Christoph Heusgen, Botschafter a.D. und Honorarprofessor an der Universität St. Gallen. Als langjähriger außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ehemaliger deutscher UN-Botschafter bot Heusgen tiefgehende Einblicke in die gegenwärtige internationale Lage.
Wie sind die jüngsten Positionen der Administration von US-Präsident Trump in den bilateralen Gesprächen mit der EU zu bewerten, die geopolitischen Zusammenhänge mit Russland, China, Nah-Ost einzuordnen, welche Schlussfolgerungen sind zu ziehen und wo liegen die Handlungsempfehlungen für Unternehmen des Außenhandels?
In der anschließenden Gesprächsrunde begrüßte Moderator Harry Flint neben Dr. Heusgen auch Jürgen Steinmetz als Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Steinmetz zeigte mit anschaulichen Grafiken die Bedeutung der USA als Handelspartner für die EU auf. Er ermutigte Unternehmen, Ihre Agilität und Anpassungsfähigkeiten auf internationalen Märkten beizubehalten, forderte aber auch weiteren Bürokratieabbau und eine Verbesserung der Energieversorgung und Infrastrukturen für die Wirtschaft.
Thorsten Hebrock (Exportleiter und Menschenrechtsbeauftragter bei Sonepar Deutschland) stellte die konkreten Auswirkungen der USA Politik für sein Unternehmen dar. Schon seit der ersten Amtszeit Trumps hat der Marktführer in Familienbesitz seine Stellung im Elektrogroßhandel ausgebaut. Sonepar hat drei Kernmärkte weltweit detektiert und bedient die Amerikas mit Schwerpunkt USA mit eigenen, dortigen Lieferketten und Sortimenten.
Das interessierte Publikum brachte sich vielschichtig mit einer Reihe von Wortbeiträgen und Impulsen ein.
Die Veranstaltung machte deutlich: Europa muss sich strategisch neu aufstellen – politisch wie wirtschaftlich. Dr. Heusgen appellierte eindringlich an Unternehmen, ihre internationalen Aktivitäten zu diversifizieren und sich auf mögliche Wohlstandsverluste einzustellen. Auch die Förderung regionaler Wirtschaftsbeziehungen – etwa zwischen NRW und den Niederlanden – wurde als zukunftsweisend hervorgehoben.
Der AHV NRW unterstrich mit dieser Veranstaltung einmal mehr seine Rolle als Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Politik – und als Plattform für den offenen Dialog über die Herausforderungen unserer Zeit.