Wenn über die Exportkreditgarantien des Bundes gesprochen wird, stehen meist die Einzeldeckungen im Vordergrund. Weniger Beachtung findet dagegen die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG). Zu Unrecht. Sie sind ein zentrales, wichtiges Absicherungsinstrument, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Mit 8,5 Mrd. Euro entfielen 2022 knapp 60 % des gesamten Deckungsvolumens auf Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen. Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 8,6 Mrd. Euro) ist der gedeckte Umsatz damit stabil geblieben – trotz der Aussetzung der Absicherungsmöglichkeiten für Russland-Geschäfte. Welchen Anteil der Preisanstieg in den vergangenen zwölf Monaten an dieser Entwicklung hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen – er dürfte allerdings nicht unerheblich sein.

Die Zahl der APG-/APG-light-Verträge ist per 31.12.2022 auf 676 zurückgegangen. (2021: 779). Neben den Deckungsausschlüssen für Russland und Belarus sowie den erschwerten Absicherungsmöglichkeiten für die Ukraine hat vor allem die ausgelaufene Sonderregelung zur Deckung marktfähiger Risiken zu diesem Rückgang geführt.

Die gefragtesten APG-Länder waren im zurückliegenden Jahr: Brasilien, die Türkei und VR China. Mit Ausnahme von Russland haben alle TOP 10 APG-Länder Zuwächse erzielt, wobei Brasilien mit einem Plus von 75 % herausragt. Und auch hier gilt: Inwieweit hinter diesen Zahlen tatsächlich gestiegene Umsätze stehen oder aber diese in erster Linie inflationsbedingt sind, lässt sich abschließend nicht sagen.

Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen (APG und APG-light) sind ein speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) konzipiertes Absicherungsprodukt. Über sie kann eine Vielzahl von Liefer- und Leistungsgeschäften mit einer Kreditlaufzeit von bis zu 12 Monaten gegen Zahlungsausfälle abgesichert werden.

Quelle:
AGA-Report Nr. 339 vom 30.03.2023