Aus dem AHV NRW Magazin: Gute Verbindungen zwischen Hafen Hamburg und NRW

Aktualisiert: 26.06.20253,2 min. Lesezeit

Gute Verbindungen zwischen Hafen Hamburg und NRW

 

Text: Markus Heinen

Die Hinterlandverkehre mit der Bahn dominieren im Hamburger Hafen. Das wirkt sich peu à peu auch auf die Verbindungen mit Nordrhein-Westfalen aus. 

Der Weg zu einem geringeren Kohlendioxidausstoß (CO2) führt maßgeblich über eine Verlagerung von Verkehren auf die Schiene und die Binnengewässer. Güterzug und Binnenschiff stoßen im Verhältnis viel weniger CO2 aus als der Lkw. Der Hamburger Hafen ist hier bereits gut aufgestellt. Im Rückblick auf das Jahr 2023 lag der Bahnanteil bei den Hinterlandverkehren über 50 Prozent. Dieser Trend wurde jetzt durch die Umschlagzahlen des ersten Halbjahres 2024 bestätigt. Da kann kein anderer europäischer Seehafen mithalten. Hamburg schlägt sogar mehr Container auf der Schiene um als die Seehäfen der Nordrange zusammengenommen. 

Die Verbindungen zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Hafen Hamburg sind dabei noch ausbaufähig. Denn noch dominiert der Lkw auf diesen Relationen. Das könnte sich ändern, wenn es weitere Initiativen gibt. Eine davon hat beispielsweise Warsteiner ins Leben gerufen. Mit ihrer Logistiktochter BOXX Intermodal Logistics begann das Unternehmen bereits im Jahr 2022 die Bahnaktivitäten auszubauen. Das Unternehmen bietet über den eigenen Gleisanschluss Verbindungen nach München, dem italienischen Standort Verona, sowie Hamburg mit Ganzzügen an. In direkter Zusammenarbeit mit dem Hafen Hamburg verschifft Warsteiner seine Produkte von dort aus in die ganze Welt. 

LOG4NRW

Eine weitere vielversprechende Verbindung hat die Initiative LOG4NRW mit der intermodalen Verbindung zwischen Emmelsum, Duisburg, Dortmund und Kreuztal geschaffen. Von diesen Stationen aus können die wichtigsten deutschen Seehäfen wie der Hamburger Hafen erreicht werden. Durch LOG4NRW gelingt es jetzt, auch das Terminal Kreuztal an maritime Verkehre im Hamburger Hafen anzubinden. Der weltweite Im- und Export von Verladern und Logistikdienstleistern hat damit eine zusätzliche attraktive Verbindung erhalten. 

Die Initiative setzt sich aus den Projektpartnern Delta Port, duisport, Hafen Dortmund und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein zusammen. Auch politisch kommt das Projekt gut an. So hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer die Schirmherrschaft übernommen. Immerhin könnten durch die neuen Verbindungen bis zu 27.000 Lkw-Verkehre in der Region vermieden werden. 

Künftig werden wöchentlich zwei Containerzüge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet verkehren. Insgesamt sieht das geplante Konzept gleich mehrere Verbindungen vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container-Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück.

Kundenspezifische Logistiklösungen 

Die neue Verbindung hat bereits erste Verlader gewonnen. „Wir sind Überzeugungstäter, wenn wir die Möglichkeit haben, intermodale oder multimodale Verkehre von beziehungsweise nach den deutschen Seehäfen und Westhäfen zu nutzen. Es ist seit Dekaden ein Bestandteil unseres täglichen Tuns in der Transportbesorgung für unsere regionalen wie überregionalen Import- und Exportkunden. Wo die Infrastruktur besteht und angeboten wird, sollte diese auch in kundenspezifischen Logistiklösungen Berücksichtigung finden und kein Verkehrsträger ausgeschlossen werden“, betont Matthias Vogt, Geschäftsführer bei Schäfer & SIS Interlogistik®.

Diese Verbindungen sind ein gutes Beispiel für die Innovationskraft der Beteiligten an einer internationalen Lieferkette. Der Hafen Hamburg spielt hier auch für immer mehr Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen eine entscheidende Rolle. Allein im vergangenen Jahr gingen etwa 400.000 Standardcontainer (TEU) aus dem Bundesland über den Hamburger Hafen. Der Anteil der Bahn bleibt trotz der Bestrebungen einiger Akteure weiter ausbaufähig. So wurden 2023 zwischen Hamburg und NRW 71.000 TEU, also 17,8 Prozent, mit der Bahn transportiert. 

Foto: © HHM-Ahmadi  

 

Markus Heinen
Leiter Repräsentanz D-West

Hafen Hamburg Marketing e.V.
Pickhuben 6
20457 Hamburg
T +49 201 999 5032 1 
heinen@hafen-hamburg.de
www.hafen-hamburg.de 

 

Dieser Artikel ist auch im AHV NRW Magazin 2024 zu finden oder Sie können den Artikel hier als PDF herunterladen:

 

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