Aus dem AHV NRW Magazin 2024: NRW in Europa

Aktualisiert: 13.12.20244,7 min. Lesezeit

NRW in Europa

Starke Angebote für einen starken Mittelstand 

 

 

Text: Hans H. Stein

 

Wohin steuert Europa? Diese Frage hat viele Wählerinnen und Wähler im Vorfeld der Europawahl umgetrieben. Am Wahlabend stand dann fest: Die populistischen und nationalistischen Ränder wurden stärker, aber die pro-europäische Mehrheit bleibt. Die große Herausforderung für die Von der Leyen II-Kommission wird die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit sein. Hierzu muss sie die innovativen, international ausgerichteten kleinen und mittleren Unternehmen als Wirtschaftsmotoren unterstützen und fördern. Mit dem von ZENIT koordinierten Projekt NRW.Europa haben die Unternehmen in NRW dabei auch in Zukunft einen kompetenten Ansprechpartner rund um den Binnenmarkt.

NRW in Europa

      • Das Handelsvolumen von Unternehmen aus NRW in die EU beträgt rund300 Milliarden Euro.
      • In NRW hängt rund ein Fünftel der gesamten Wertschöpfung und damit 138,9 Milliarden Euro an den EU-Exporten.
      • Über die gesamten Wertschöpfungsnetze werden knapp 1,7 Millionen Arbeitsplätze gesichert.

Quelle IW-Studie vom März 2024 „NRW: Stark durch die EU“

Die Bedeutung der EU für die Wirtschaft in NRW macht eine von der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Auftrag gegebene Studie sehr deutlich: „Nordrhein-Westfalen profitiert von den engen Verflechtungen mit den europäischen Partnern in erheblichem Maße. 58,8 Prozent des gesamten Handelsvolumens zwischen Unternehmen mit Sitz in NRW und der Welt entfällt auf die EU, während Asien bei 18,5 Prozent und Amerika bei 9,2 Prozent liegen. NRW ist stärker als Deutschland insgesamt in den Handel mit EU-Ländern eingebunden – der EU-Anteil am Handelsvolumen deutscher Unternehmen beläuft sich auf 53,5 Prozent.“ DEXIT-Szenarien prognostizierten einen Einbruch der Wirtschaft um insgesamt zirka fünf Prozent, was rund 37,6 Milliarden Euro und dem Verlust von fast einer halben Million Arbeitsplätzen bedeuten würde.

Gedankenspiele zum DEXIT sind deshalb vollkommen absurd. Ohne die Europäische Union wäre NRW nur halb so erfolgreich und zukunftsfähig. Jeden Tag bringt der Binnenmarkt Unternehmen und Menschen über alle Grenzen hinweg zusammen. Dies zu unterstützen ist unsere Aufgabe. Als Partner im Enterprise Europe Network (EEN), dem von der EU-Kommission geförderten, weltweit größten Technologietransfernetzwerk, setzen wir die für Unternehmen kostenfreien Dienstleistungen praxisgerecht um. Unterstützt wird das Serviceangebot des EEN finanziell auch vom Land NRW und der NRW.BANK.

NRW.Europa in Zahlen 
Neben der Konsortialführerin ZENIT GmbH und der Konsortialpartnerin NRW.BANK sind seit 2022 auch die NRW.Global Business GmbH und IHK NRW e.V. assoziierte Projektpartner. Allein ZENIT konnte seit dem Projektstart im Jahr 2008 knapp 21.000 Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmer begrüßen, 16.000 Anfragen zu europäischen Themen beantworten und mehr als 12.500 Einzelberatungen durchführen, von denen NRW-Akteure in ihrer Internationalisierung und Innovationsfähigkeit profitieren. In ca. 940 Fällen half ZENIT durch Vernetzung und Befähigung im Enterprise Europe Network erfolgreich beim Zugang auf den Binnenmarkt und bei Innovationen. Umfragen unter den Unternehmen bestätigen, dass das EEN alle sechs Tage ein KMU auf einen neuen Produkt- oder Zielmarkt begleitet. 

Handfeste Unterstützung
Die wichtigsten Ziele der EU-Wirtschaftspolitik sind die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums durch die Nutzung des gemeinsamen Binnenmarktes und die Stärkung von Forschung und Innovation, die Sicherstellung von hoher Beschäftigung und sozialem Fortschritt sowie die Förderung des Zusammenhalts zwischen den Mitgliedstaaten. ZENIT bzw. das NRW.Europa-Team berät kompetent zu den häufig mit hohen Fördersummen ausgestatteten, grenzüberschreitenden Projekten. Einen niederschwelligen Weg ging die EU Anfang des Jahres 2024 mit dem EENergy-Call. Bis Ende Mai hatten Unternehmen in ganz Europa die Möglichkeit, sich an der Ausschreibung für Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs zu beteiligen und dafür eine Fördersumme von bis zu 10.000 zu bekommen. Rund 80 NRW-Unternehmen nutzten die Gelegenheit und erarbeiteten gemeinsam mit dem NRW.Europa-Team Konzepte und Anträge, 39 erhielten einen positiven Förderbescheid. 

Die Vorteile des EU-Binnenmarktes und das Knowhow des NRW.Europa-Teams nutzte auch die FRABA Gruppe. Das international agierende Automatisierungsunternehmen hat seinen deutschen Sitz in Köln und suchte nach einem Standort und Dienstleister in Osteuropa. Beides fand es dank der EEN-Partner in NRW und Rumänien und eröffnete dort eine weltweit agierende Entwicklungsabteilung. 

ls Anbieter von Lösungen im Bereich der Automatisierung sind eine internationale Präsenz und F&E-Kooperationen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Die Recherche und Aufbereitung wichtiger Länderinformationen und Rahmenbedingungen in den Zielländern ermöglicht es uns, Entscheidungen über unsere Investitionen zu treffen. Wir sind dankbar, dass uns die EU mit dem NRW.Europa-Team auf unserem Wachstumskurs unterstützt.“ 

Dimitri Pritzkau, Projektleiter F&E bei der FRABA GmbH 

Feedback an die EU 
Natürlich kann es im europäischen Unternehmensalltag an der ein oder anderen Stelle auch einmal haken. Große Unternehmen begegnen Problemen deshalb häufig mit eigenen Repräsentanten in Brüssel oder lassen ihre Interessen von Lobbyisten vertreten. Aber auch KMU haben Einflussmöglichkeiten auf Entscheidungsprozesse in der Europäischen Gesetzgebung. Deren direkter Draht zur EU-Kommission heißt NRW.Europa. Das Enterprise Europe Network leitet auch Kritik und Verbesserungsvorschläge weiter. 

Das NRW.Europa-Team freut sich auf Ihre Anfragen und Zukunftsideen.  

#EENCanHelp 

Hans H. Stein 
Geschäftsführer / Managing Director 

ZENIT GmbH 
NRW.Europa – An Enterprise Europe Network Partner
Bismarckstraße 28 
45470 Mülheim an der Ruhr 
T +49 208 30004 53 
M +49 160 820 2108 
hs@zenit.de 
www.zenit.de 
www.nrweuropa.de 

 

 

 

Dieser Artikel ist auch im AHV NRW Magazin 2024 zu finden oder Sie können den Artikel hier als PDF herunterladen:

 

 

 

 

 

Auswahl der Redaktion

  • Mit hohem Aufwand versucht Russland weiterhin, mittels [...]

  • Zollverantwortliche u.a. aus dem AHV-Mitgliederkreis nahmen am [...]

  • Am 04.03.2025 und 06.03.2025 fanden sowohl das [...]

Melden Sie sich an für unseren AHV Inside Newsletter!

Unser AHV Inside Newsletter erscheint 1x im Monat Sie können sich zu jeder Zeit wieder abmelden.